Schutzdienst

Die  sogenannte “Königsdisziplin”, im IGP Bereich, ist  der Schutzdienst. Leider wird diese Disziplin, besonders von Laien oft missverstanden und missinterpretiert. Es handelt sich bei dieser Disziplin nicht um ein “Scharfmachen” / “Abrichten” der Hunde auf Menschen.

Wir hoffen, dass wir nach dieser folgenden Erklärung dazu beitragen können diese Missverständnisse aus der Welt zu räumen und  mehr  Verständnis für unsere sportlichen Tätigkeiten hervorrufen zu können.

Genau wie in der Unterordnung (B) ist der Beutetrieb in dieser Disziplin beim Hund besonders wichtig. Der Hund sieht im Ärmel (des Helfers), also eine Beute die sich bewegt und die er “fangen” möchte. Für den Hund ist diese Sportsdisziplin ein Anspruch an sein Grundinstinkt und nicht das Beissen eines Menschen steht im Vordergrund.

Während der ganzen Schutzdienstarbeit muss der Hund in seinem Trieb gehalten werden. Jedoch muss der geführte Hund zu einem absolut sicheren, zuverlässigen und auch in Extremsituationen völlig gehorsamen Begleiter trainiert werden. Dies bedeutet, dass er beständig unter Kontrolle des HF ist.

Jeder einzelne Hund, der nach dem Schutzdienst von unserem Übungsplatz läuft ist stolz auf seine Beute, die er gerade gemacht hat. Wenn der Schutzdiensthelfer seinen Hetzanzug ausgezogen hat und wir den Hund einfach frei umherlaufen lassen, wird dieser ihn einfach so anfassen können, ohne dass der Hund dessen Geruch mit „Beutemachen“ verbindet.

Unterordnung

Ein anderes mehr oder weniger bekanntes Wort für die Unterordnung im Hundesport ist der Gehorsam. Diese Disziplin verlangt im Hundsport eine besondere Harmonie zwischen HF und Hund. 

 

Der Hundeführer muss die Fähigkeiten besitzen seinen eigenen Hund einzuschätzen und situationsbedingt zu handeln. Eine komplette Ausbildung verlangt ein Geben und Nehmen. Der Hund muss vom HF respektvoll und als Hundsportpartner anerkannt werden. Eine reine negative Ausbildung führt nicht zu einer freudigen Arbeitshaltung des Hundes. Richtiges Verhalten wird bestätigt. Die Bestätigung kann unterschiedlich sein:

 

  • Futter (Leckerlis)

  • Ball

  • Beisswurst

 

Es ist besonders wichtig zu wissen, dass der Hund vom Wesen her ein Egoist ist. Er zeigt ein gewisses oder gewünschtes Verhalten nicht um dem Menschen zu gefallen, sondern um sich selbst in eine bequemere Situation zu befördern. Aus diesem Grund ist es auch möglich, dem Hund “falsches” Verhalten negativ zu gestalten.

 

Auf diese Art und Weise der Ausbildung hat der HF die Möglichkeit den Hund doppelt zu bestätigen: Negativ hört auf und Positives wird dem Hund zugefügt, wenn er gewünschtes Verhalten zeigt.

 

In der Unterordnung wird mit unterschiedlichen Trieben des Hundes gearbeitet – Futter- und Beutetrieb. Erreicht er sein Triebziel, so befindet er sich in seiner idealen Position.

 

Des Weiteren müssen wir uns bewusst sein, dass der Hund unseren Ansprüchen zum Beispiel bei den technischen Übungen (Sitz, Platz, Steh) nur dann gerecht werden kann, wenn wir ihm klar und deutlich gezeigt haben welches Verhalten wir haben möchten. Dies erfolgt durch einen hohen Grad an Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. Bevor wir den Hund korrigieren können, ist es sinnvoll die Handlungen des HFs zu überprüfen und sicherzustellen dass der Hund genau verstanden hat was von ihm verlangt wurde.

 

Auch diese Disziplin kann als eigenständige Prüfung abgelegt werden.

 

Fährte

Im IGP-Hundesport wird die gute Nasenveranlagung unserer Hunde für das Ausarbeiten von Fährten genutzt. Mit dem Fährtentraining kann der Hundesportler mit seinem Welpen beginnen.

Das ist wohl die natürlichste, artgerechteste Beschäftigung für unseren Hund. Wir lehren unseren Hunden zwangsfrei das Ausarbeiten der von uns gelegten Fährten. Für die Prüfungsstufe IPG I legt der Hundeführer die Fährte selbst (min. 300 Schritte), welche nach 20 Min. abgesucht und die 3 ausgelegten Gegenstände verwiesen bzw. aufgenommen werden müssen.

In Prüfungsstufe IGP II wird eine Fremdfährte (min. 400 Schritte) vom Hund ausgearbeitet, die mindestens 30 Min. liegt.

In der IGP III wird eine Fremdfährte ( mind. 600 Schritte) nach 60 min. abgesucht. Nach abgelegter Begleithundeprüfung kann der Sporthund auch direkt, ohne Unterordnung und Schutzdienst, seine Karriere bei Fährtenhundprüfungen starten. Auch für Sporthunde, die ein gewisses Alter überschritten haben noch eine gute Möglichkeit der Auslastung und Beschäftigung.